Archiv 2010

Hier sind Artikel (aus dem Jahr 2010) vom alten antifaschistischen Infoportal Duisburg archiviert.

Samstag 18.12.: Kundgebung in Duisburg und Demo in Dortmund [16. Dezember 2010]

Mustermensch e.V. kündigt an:

Für den Samstag Vormittag haben wir eine Kundgebung in der Duisburger Innenstadt unter dem Motto „Für unkommerzielle und unabhängige Kultur in Duisburg! Für ein unabhängiges Jugend- und Kulturzentrum“ angemeldet.
Wir stehen ab 12 Uhr bis in den späten Nachmittag auf Aufgang zu Innenstadt (am Averdunk-Center) und versorgen euch mit Infos und der ein oder anderen Überraschung.
Kommt vorbei und quatscht mit uns. Vielleicht seid ihr ja eh in der Stadt und erledigt Weihnachtseinkäufe. Aber warme Klamotten anziehen 😉

Das Dortmund Antifa Bündnis ruft für den Samstag zu einer Antifa-Demo auf! Diese soll um 16 Uhr am Dortmunder Hbf (Katharinenstraße Ecke Kampstraße) beginnen und bezieht sich inhaltlich auf den anhaltenden Nazi-Terror in Dortmund! Erst vor kurzem wurde die alternative Kneipe Hirsch-Q von Nazis angegriffen. Weitere Infos dazu, sowie den Aufruf zur Demo findet ihr hier.

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Nazischmiererei des Monats: “Nazifreie Spielstraße!” [11. Dezember 2010]

duisburg nazifreie spielstr Diesmal stammt die “Nazischmiererei des Monats” aus Alt-Walsum und sieht gar nicht mal so hingeschmiert, sondern fast schon nach einem „Schmuck“stück, aus. Aber wir wollen uns nicht zu lange an der Optik aufhalten, schließlich ist der Inhalt wichtiger: “Nazifreie Spielstraße!” Bei dem sonst vorherrschenden Schilderchaos auf deutschen Straßen kann mensch sich endlich mal über ein so klares aussagekräftiges Verkehrsschild freuen. Gerüchten zufolge soll die Strafe für einen Verstoß gegen diese Regelung sehr hoch ausfallen, wird jedoch von Fall zu Fall individuell zwischen den Verstoßenden und dem autonomen „Ordnungsamt“ ausgehandelt.

Seid gespannt was wir nächsten Monat für euch haben, helft dem autonomen „Ordnungsamt“ zur Durchsetzung der oben genannten Regelung und meldet uns weitere Naziaktivitäten!

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Proteste gegen Pro-NRW und Thilo Sarrazin in Duisburg [22. November 2010]

Am 23.11 will Pro-NRW erneut eine Kundgebung in Duisburg-Marxloh abhalten. Es wird zu einer Protestkundgebung um 8:30 Uhr, auf dem Johannismarkt, aufgerufen. [Infos]

Am 29.11 soll eine Lesung mit Thilo Sarrazin im Museum Lehmbruck stattfinden. Auch hier wurde eine Protestkundgebung bereits angekündigt, wir halten euch auf dem laufenden.

Update: Gegen die Lesung von Sarrazin wird es eine Kundgebung am 29.11.2010, ab 18 Uhr, Düsseldorfer Straße/Ecke Friedrich Wilhelmstraße geben.

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Bericht zur antifaschistischen Gedenkkundgebung vom 9. November [16. November 2010]

duisburg gedenkkundgebung 9 november Rund 100 Teilnehmer_innen – überwiegend aus dem autonomen Antifa-Spektrum – kamen am Dienstag, den 09.11.2010 am Duisburger Platz der alten Synagoge zusammen, um gemeinsam an die Reichspogromnacht vor 72 Jahren zu erinnern.
Aufgerufen hatte das “Bündnis 9. November”, ein Zusammenschluss antifaschistischer Gruppen aus der Region. Den vollständigen Bericht, Fotos von der Kundgebung, sowie die dort gehaltenen Redebeiträge findet ihr auf der Bündnisseite.

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Nazischmiererei des Monats: „SCHEISS TÜREN“ [11. November 2010]

Einige Duisburger Stadteile werden ja bekanntlich in regelmäßigen Abständen von Nazipropaganda überschwemmt. Besonders betroffen hiervon sind Wanheimerort, Wanheim-Angerhausen, Meiderich und Walsum. Bei ihrem “Kampf um die Straße” oder viel mehr der nächtlichen Beschmierung ihres Wohnumfeldes, können die jungen “Nationl Aktivisten”(Fehler im Original) ihre intellektuellen Ergüsse mit der Gesellschaft teilen. Das wollen wir euch nicht vorenthalten und präsentieren euch somit die “Nazi-Schmiererei des Monats”.

Das erste Highlight eines Mitglieds der AG Duisburg/Krefeld stammt aus Duisburg-Wanheimerort. “SCHEISS TÜREN”, eine bekannte Parole der “Nationalen Fensterfront”, die selbstlos und aufopferungsvoll ihren Kampf gegen Türen führt.

duisburg nationale fensterfront

“Es werden immer mehr Türen und weniger Fenster in deutsche Häuser eingebaut. Dem muss ein Ende gesetzt werden. Die Türen bringen uns den Fenstertod. Konsequent gegen Türen! Für Fenster!”(Nationale Fensterfront)

Dass fehlende Türen bildlich zum dogmatischen und fanatischen Weltbild der Nazis passen, ist dann wohl auch kein Zufall.

Seid gespannt was wir nächsten Monat für euch haben und meldet uns weiter Naziaktivitäten!

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9. November: Antifaschistische Gedenkkundgebung und Proteste gegen NPD [02. November 2010]

Am 9.11. diesen Jahres will ein Bündnis verschiedener Antifagruppen eine Kundgebung in Duisburg abhalten, die an die Opfer der Reichspogromnacht erinnert. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung, einen Aufruf und Internet-Mobimaterial wie Banner finden sich auf der Homepage des Bündnisses. Wie die Veranstalter_innen bekräftigen, ist die Kundgebung terminlich so platziert, dass eine gemeinsame Abreise in Richtung Essen-Borbeck, um an eventuellen Protesten gegen die NPD-Kundgebung teilzunehmen, geplant ist.

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Samstag, 16. Oktober: Demo & Soli-Konzert in Bochum [13. Oktober 2010]

Am Samstag, den 16. Oktober findet in Bochum eine Demonstration zum Gedenken an Josef Anton Gera, unter dem Motto: „Gegen rechte Gewalt, Homophobie und soziale Ausgrenzung!“ statt. Gera wurde am 14.10.1997 von zwei rechtsradikalen Obdachlosen, mit denen er am selben Abend in Bochum gemeinsam feierte, aufgrund seiner Homosexualität mit Stahlrohren zusammengeschlagen. Am 17. Oktober erlag er seinen Verletzungen im Krankenhaus.
Treffpunkt ist um 15 Uhr am Bochumer Hbf. Weitere Infos dazu findet ihr hier.

Anschließend findet noch ein Antifa Soli Konzert im Ausländer_innen Zentrum an der Uni Bochum, statt. Die Einnahmen werden für die Anwalts- und Gerichtskosten der Leute benötigt, die am 26.03. bei einer Blockade gegen Pro NRW und abermals bei einer polizeikritischen Demonstration brutal festgenommen wurden und nun vor Gericht stehen.
Ab 18:30 ist Einlass, der Eintritt beträgt 3€. Weitere Infos findet ihr hier.

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Dortmund // Demonstration // 29.09.2010 // Keine Rückzugsräume für rechte Mörder! [27. September 2010]

Dortmund: Rechter Mörder aus Haft entlassen

Am 28.03.2005 erstach der damals 17-jährige Nazi-Skin Sven Kahlin in einer belebten Dortmunder U-Bahnstation den 32-jährigen Punk Thomas “Schmuddel” Schulz, weil dieser Kahlins rechte Parolen nicht unkommentiert stehen lassen wollte. Der Täter wurde daraufhin wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von sieben Jahren verurteilt. Demnach sollte seine Haft bis März 2012 andauern. Wie nun bekannt wurde, ist der rechte Mörder Kahlin am Donnerstag aus der Justizvollzugsanstalt Werl entlassen worden. Antifaschist_innen rufen deshalb zu einer Demo auf, die an dem “Nationalen Zentrum”, einem von Neonazis in Dorstfeld angemieteten Lagerraum, vorbeiziehen soll. Dort findet jeden Mittwoch das “Kameradschaftstreffen” statt, an dem nun aller Voraussicht nach auch der rechte Mörder Kahlin teilnehmen wird. Dortmunder Antifaschist_innen wollen ihn gebührend empfangen und ihm verdeutlichen, dass seine Tat nicht vergessen ist und er von nun an verstärkt im Visier antifaschistischer Intervention stehen wird.

Kommt zur antifaschistischen Demo:
29.09.2010 (Mittwoch) | 18.00 Uhr | Kampstraße Ecke Katharinenstraße

In Gedenken an Thomas Schulz:
Kein Vergessen den Opfern neonazistischer Gewalt!
Keine Rückzugsräume für rechte Mörder!

weitere Informationen

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Dortmund: Vorläufiger Abschlussbericht des S4-Bündnisses [07. September 2010]

Das s4-Bündnis hat einen vorläufigen Abschlussbericht, zu den Gegenaktivitäten um den „Antikriegstag“ der „freien“ Kameradschaften, veröffentlicht.

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Infoupdate zum Wochenende in Dortmund [02. September 2010]

+++ Nazi-Demo vorerst verboten, Rechts-Rock Konzert weiterhin erlaubt! Kommt morgen und Samstag alle nach Dortmund! +++ Interview mit S4 bei Lab.tv +++ Die Aktion 65plus will am Samstag die Steinwache vor Nazis und Cops mit Hilfe einer Menschenkette schützen, SUPER AKTION +++ Und noch ein Inteview mit uns S4 bei den Ruhrbaronen +++ WICHTIG: Macht euch mit dem WAP-Ticker etc. vertraut! +++ Unsere Aktionskarten gehen später online +++ Wir warten auf das Urteil des OVG Münster und werden uns dann zu den Planungen am Samstag äussern +++

Haltet euch über die Webseite des s4-Bündnis auf dem laufenden.

Für die gemeinsame Fahrt von Duisburg nach Dortmund am 4.9. empfehlen wir den RE6 Richtung Minden, der um 9.15 Uhr von Gleis 11 des Duisburger Hauptbahnhofs abfährt. Achtet auf eventuelle Naziaktivitäten im Bahnhof!

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Auf zu neuen Taten! – Dem Naziaufmarsch am 4. September in Dortmund entgegentreten. [01. September 2010]

Ein verdrehter Antikriegstag

Für den 4. September 2010 mobilisieren die Dortmunder Neonazis erneut europaweit zum so genannten „Nationalen Antikriegstag”. Die seit 2005 jährlich stattfindende Demonstration ist für die extreme Rechte ein günstiger Anlass, um unter dem Deckmantel des „Pazifismus“ ihren Rassismus, Antisemitismus und Antiamerikanismus zu propagieren. Vom Geschichtsrevisionismus gar nicht zu sprechen: Die Neonazis leugnen bis heute konsequent die historische Tatsache, dass mit dem Angriffskrieg der deutschen Nationalsozialist_innen gegen Polen der Zweite Weltkrieg begann.
Der Gedenktag am 1. September erinnert eigentlich an den Überfall Deutschlands auf Polen. Mit diesem Angriff wurde der 1. September 1939 zum Beginn des deutschen Vernichtungskrieges. Der „Antikriegstag“ ging dann aus einer Gewerkschaftsinitiative 1957 hervor, die gerade mit Blick auf die Wiederbewaffnung Deutschlands unter dem Motto „Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus!“ zu Aktionen aufrief.

Das „Event“ der „Autonomen Nationalisten“

Einige Zeit lang schien es, als würde sich dieser Neonazi-Aufmarsch unter Federführung der Dortmunder „Autonomen Nationalisten” zu einem wichtigen Tag im Kalender der aktionsorientierten extremen Rechten entwickeln, da bei dem Aufbau dieses Ereignisses besonders auf den „Event-Charakter” Wert gelegt wurde. Während zum ersten Aufmarsch 2005 circa 200 Neonazis erschienen, wuchs die Zahl bis 2008 auf 1100 an. Das Gewaltpotential bei Aufmärschen der Dortmunder Neonazis hat in dieser Zeit massiv zugenommen; 2009 etwa überfielen circa 400 Neonazis aus einer Spontandemonstration heraus die 1. Mai- Demonstration des DGB.

Diese Erfolgsgeschichte erfuhr im letzten Jahr einen empfindlichen Einschnitt. Denn 2009 ist es gelungen, den Mythos des „Nationalen Antikriegstags“, den die Dortmunder Neonazis in jahrelanger europaweiter Mobilisierungsarbeit versucht hatten aufzubauen, erfolgreich zu beschädigen. In der Stadt kam Einiges in Bewegung, und letztlich gestaltete es sich für die Polizei durch die zahlreichen Gegenaktivitäten zu schwierig, den Schutz für die Nazidemonstration zu gewährleisten. Der „Nationale Antikriegstag“ blieb somit weit hinter den Erwartungen der Nazis zurück, die mit ansehen mussten, wie ihre „Erfolgsstory” in einer Kundgebung buchstäblich stehen blieb. Doch das letztjährige Debakel hindert die Dortmunder Autonomen Nationalist_innen nicht daran, weiterhin an der Etablierung eines „Nationalen Antikriegstages” festzuhalten. Für dieses Jahr haben die Dortmunder Neonazis an drei Tagen rund um das erste Septemberwochenende (3.,4.,5. September) Aktionen und Veranstaltungen angemeldet und die europaweite Mobilisierung ist in vollem Gange.

Dortmund – ein “Labor”?

Weiterhin gibt es in Dortmund eine aktive und gefährliche Naziszene.
Dortmund ist mittlerweile eine Hochburg der sogenannten „Autonomen Nationalisten” in Deutschland geworden. Durch den permanenten Zuzug von Neonazi-Kadern aus anderen Regionen ist hier so etwas wie ein „Labor” für diejenigen Neonazis entstanden, die versuchen einen neuen aktivistischen und militanten Stil in der Neonaziszene zu etablieren. Die sogenannten „Autonomen Nationalisten” haben sich Kleidungsstil und Aktionsformen der linksradikalen Autonomen angeeignet und dabei völkisch und nationalsozialistisch umgewandelt.

In den vergangenen Monaten ließ die Dortmunder Naziszene ihren Frust über das eigene Versagen in 2009 vor allem an den Nazigegner_innen, derer sie habhaft werden konnten, aus. Besonders hart traf es eine Familie im Stadtteil Dorstfeld, die von dort ansässigen Nazis derartig terrorisiert wurde, dass sie sich schließlich gezwungen sah, aus dem Stadtteil fortzuziehen.

Der Neonazismus und die Stadt

Für einen handfesten Skandal sorgte der ehemalige Chef der Feuerwehr Dortmund, heutiger Leiter eines stadteigenen Institutes für Feuerwehrtechnik und langjähriges Mitglied der SPD: Klaus Schäfer. Nachdem er Ende April als Teilnehmer einer Neonazikundgebung in Erscheinung trat, konnten Antifaschist_innen in Erfahrung bringen, dass Schäfer bereits seit einiger Zeit aktives Mitglied der Dortmunder Naziszene ist und beispielsweise auch an der Kundgebung am 5. September 2009 teilnahm. Auch wenn Schäfer umgehend suspendiert wurde, zeigt sich hier deutlich, dass Neonazismus in Dortmund längst nicht nur ein Jugendphänomen ist.

In der Dortmunder Öffentlichkeit hat sich seit letztem Jahr Einiges bewegt. Den Naziaufmarsch haben viele Akteur_innen gegen Rechts als Aktionsfeld genutzt. Am 5. September fand eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, die dazu beitrugen, dass der Handlungsspielraum der Nazis stark eingeschränkt wurde. Zu einem aktiven Vorgehen gegen den Aufmarsch der Nazis konnten sich viele dieser Akteur_innen jedoch nicht durchringen; es wurde auch dann noch an Veranstaltungen festgehalten als längst klar war, dass die Nazis sich weitab von diesen im Hafen treffen würden.
Weiterhin problematisch ist zweifellos die Herangehensweise der offiziellen Stellen. Während Stadt und Polizei mit jahrelanger Verspätung aufgefallen ist, dass Dortmund ein Naziproblem hat, gefallen sich die verantwortlichen Amtsträger_innen in ihrer neuen Rolle als „Kämpfer_innen gegen Rechts”. So glaubt der Sonderbeauftragte der Stadt für „Vielfalt, Toleranz und Demokratie“, Hartmut Anders-Hoepgen inbrünstig: “Dortmund ist eher eine Hochburg des Widerstands gegen Rechts.” Substantielles Engagement gegen Neonazis ist von diesen Leuten jedoch nach wie vor nicht zu erwarten. Eine Menge Geld hat die Stadt Dortmund zuletzt in die Erstellung einer Studie über die Dortmunder Naziszene gesteckt. Das Resultat war mehr als dürftig: Über die Verfasstheit der Neonaziszene liefert die Studie keine Erkenntnisse; die Arbeit von Antifa-Gruppen wird völlig ausgeblendet.

Auf zu neuen Taten!

Gerade die Arbeit linker Antifa-Gruppen hat dazu beigetragen, dass die Dortmunder Naziszene deutlich weniger frei agiert als noch vor zwei Jahren.
Mit regelmäßigen Aktionen wie dem Gedenken an Thomas Schulz und den Protesten am Antikriegstag ist es gelungen, das Naziproblem zum Thema zu machen. Doch auch abseits solcher Events findet eine kontinuierliche Arbeit statt. Zuletzt gründeten Dortmunder Antifa-Gruppen das “Dortmunder Antifa Bündnis”, um diese Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.

Für den September gilt es nicht nur an all dies anzuknüpfen, sondern auch mit gemeinsamer Anstrengung einen weiteren Schritt dahin zu gehen, dass ein Nazi-Event wie der “Nationale Antikriegstag” in Dortmund keine Zukunft hat. Das S4-Bündnis ruft dazu auf, am ersten Septemberwochenende nach Dortmund zu komEin verdrehter Antikriegstag

Für den 4. September 2010 mobilisieren die Dortmunder Neonazis erneut europaweit zum so genannten „Nationalen Antikriegstag”. Die seit 2005 jährlich stattfindende Demonstration ist für die extreme Rechte ein günstiger Anlass, um unter dem Deckmantel des „Pazifismus“ ihren Rassismus, Antisemitismus und Antiamerikanismus zu propagieren. Vom Geschichtsrevisionismus gar nicht zu sprechen: Die Neonazis leugnen bis heute konsequent die historische Tatsache, dass mit dem Angriffskrieg der deutschen Nationalsozialist_innen gegen Polen der Zweite Weltkrieg begann.
Der Gedenktag am 1. September erinnert eigentlich an den Überfall Deutschlands auf Polen. Mit diesem Angriff wurde der 1. September 1939 zum Beginn des deutschen Vernichtungskrieges. Der „Antikriegstag“ ging dann aus einer Gewerkschaftsinitiative 1957 hervor, die gerade mit Blick auf die Wiederbewaffnung Deutschlands unter dem Motto „Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus!“ zu Aktionen aufrief.

Das „Event“ der „Autonomen Nationalisten“

Einige Zeit lang schien es, als würde sich dieser Neonazi-Aufmarsch unter Federführung der Dortmunder „Autonomen Nationalisten” zu einem wichtigen Tag im Kalender der aktionsorientierten extremen Rechten entwickeln, da bei dem Aufbau dieses Ereignisses besonders auf den „Event-Charakter” Wert gelegt wurde. Während zum ersten Aufmarsch 2005 circa 200 Neonazis erschienen, wuchs die Zahl bis 2008 auf 1100 an. Das Gewaltpotential bei Aufmärschen der Dortmunder Neonazis hat in dieser Zeit massiv zugenommen; 2009 etwa überfielen circa 400 Neonazis aus einer Spontandemonstration heraus die 1. Mai- Demonstration des DGB.

Diese Erfolgsgeschichte erfuhr im letzten Jahr einen empfindlichen Einschnitt. Denn 2009 ist es gelungen, den Mythos des „Nationalen Antikriegstags“, den die Dortmunder Neonazis in jahrelanger europaweiter Mobilisierungsarbeit versucht hatten aufzubauen, erfolgreich zu beschädigen. In der Stadt kam Einiges in Bewegung, und letztlich gestaltete es sich für die Polizei durch die zahlreichen Gegenaktivitäten zu schwierig, den Schutz für die Nazidemonstration zu gewährleisten. Der „Nationale Antikriegstag“ blieb somit weit hinter den Erwartungen der Nazis zurück, die mit ansehen mussten, wie ihre „Erfolgsstory” in einer Kundgebung buchstäblich stehen blieb. Doch das letztjährige Debakel hindert die Dortmunder Autonomen Nationalist_innen nicht daran, weiterhin an der Etablierung eines „Nationalen Antikriegstages” festzuhalten. Für dieses Jahr haben die Dortmunder Neonazis an drei Tagen rund um das erste Septemberwochenende (3.,4.,5. September) Aktionen und Veranstaltungen angemeldet und die europaweite Mobilisierung ist in vollem Gange.

Dortmund – ein “Labor”?

Weiterhin gibt es in Dortmund eine aktive und gefährliche Naziszene.
Dortmund ist mittlerweile eine Hochburg der sogenannten „Autonomen Nationalisten” in Deutschland geworden. Durch den permanenten Zuzug von Neonazi-Kadern aus anderen Regionen ist hier so etwas wie ein „Labor” für diejenigen Neonazis entstanden, die versuchen einen neuen aktivistischen und militanten Stil in der Neonaziszene zu etablieren. Die sogenannten „Autonomen Nationalisten” haben sich Kleidungsstil und Aktionsformen der linksradikalen Autonomen angeeignet und dabei völkisch und nationalsozialistisch umgewandelt.

In den vergangenen Monaten ließ die Dortmunder Naziszene ihren Frust über das eigene Versagen in 2009 vor allem an den Nazigegner_innen, derer sie habhaft werden konnten, aus. Besonders hart traf es eine Familie im Stadtteil Dorstfeld, die von dort ansässigen Nazis derartig terrorisiert wurde, dass sie sich schließlich gezwungen sah, aus dem Stadtteil fortzuziehen.

Der Neonazismus und die Stadt

Für einen handfesten Skandal sorgte der ehemalige Chef der Feuerwehr Dortmund, heutiger Leiter eines stadteigenen Institutes für Feuerwehrtechnik und langjähriges Mitglied der SPD: Klaus Schäfer. Nachdem er Ende April als Teilnehmer einer Neonazikundgebung in Erscheinung trat, konnten Antifaschist_innen in Erfahrung bringen, dass Schäfer bereits seit einiger Zeit aktives Mitglied der Dortmunder Naziszene ist und beispielsweise auch an der Kundgebung am 5. September 2009 teilnahm. Auch wenn Schäfer umgehend suspendiert wurde, zeigt sich hier deutlich, dass Neonazismus in Dortmund längst nicht nur ein Jugendphänomen ist.

In der Dortmunder Öffentlichkeit hat sich seit letztem Jahr Einiges bewegt. Den Naziaufmarsch haben viele Akteur_innen gegen Rechts als Aktionsfeld genutzt. Am 5. September fand eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, die dazu beitrugen, dass der Handlungsspielraum der Nazis stark eingeschränkt wurde. Zu einem aktiven Vorgehen gegen den Aufmarsch der Nazis konnten sich viele dieser Akteur_innen jedoch nicht durchringen; es wurde auch dann noch an Veranstaltungen festgehalten als längst klar war, dass die Nazis sich weitab von diesen im Hafen treffen würden.
Weiterhin problematisch ist zweifellos die Herangehensweise der offiziellen Stellen. Während Stadt und Polizei mit jahrelanger Verspätung aufgefallen ist, dass Dortmund ein Naziproblem hat, gefallen sich die verantwortlichen Amtsträger_innen in ihrer neuen Rolle als „Kämpfer_innen gegen Rechts”. So glaubt der Sonderbeauftragte der Stadt für „Vielfalt, Toleranz und Demokratie“, Hartmut Anders-Hoepgen inbrünstig: “Dortmund ist eher eine Hochburg des Widerstands gegen Rechts.” Substantielles Engagement gegen Neonazis ist von diesen Leuten jedoch nach wie vor nicht zu erwarten. Eine Menge Geld hat die Stadt Dortmund zuletzt in die Erstellung einer Studie über die Dortmunder Naziszene gesteckt. Das Resultat war mehr als dürftig: Über die Verfasstheit der Neonaziszene liefert die Studie keine Erkenntnisse; die Arbeit von Antifa-Gruppen wird völlig ausgeblendet.

Auf zu neuen Taten!

Gerade die Arbeit linker Antifa-Gruppen hat dazu beigetragen, dass die Dortmunder Naziszene deutlich weniger frei agiert als noch vor zwei Jahren.
Mit regelmäßigen Aktionen wie dem Gedenken an Thomas Schulz und den Protesten am Antikriegstag ist es gelungen, das Naziproblem zum Thema zu machen. Doch auch abseits solcher Events findet eine kontinuierliche Arbeit statt. Zuletzt gründeten Dortmunder Antifa-Gruppen das “Dortmunder Antifa Bündnis”, um diese Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.

Für den September gilt es nicht nur an all dies anzuknüpfen, sondern auch mit gemeinsamer Anstrengung einen weiteren Schritt dahin zu gehen, dass ein Nazi-Event wie der “Nationale Antikriegstag” in Dortmund keine Zukunft hat. Das S4-Bündnis ruft dazu auf, am ersten Septemberwochenende nach Dortmund zu kommen und gegen den Naziaufmarsch auf die Straße zu gehen!

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Pro NRW in Duisburg und der NW-Dortmund in Witten [01. September 2010]

Letzten Samstag (28.08.) hat in Duisburg eine Demonstration der rechtspopulistischen „Bürgerbewegung“ Pro-NRW stattgefunden. Wenige Stunden später hielt der NW-Dortmund eine Mobilisierungskundgebung für den „nationalen Antikriegstag“, der diese Woche Samstag in Dortmund stattfinden soll, auf dem Wittener Rathausplatz ab.
Einen Bericht mit Fotos gibt’s auf Indymedia linksunten

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Demo von pro NRW in Duisburg geplant [04. August 2010]

Wie der Webseite NRW-rechtsaußen zu entnehmen ist, kündigt die rechtspopulistische pseudo-Bürgerbewegung pro NRW an, am Samstag den 28. August 2010 eine Demo durch die duisburger Innenstadt durchführen zu wollen. Unter dem Motto „Sauerland geht – Pro NRW kommt: Oberbürgermeister Adolf Sauerland sofort abwählen!“ versuchen die Rechtspopulist_innen so, aus den bei der Loveparade umgekommenen Menschen, Profit für sich zu ziehen.

Weitere Infos und Ankündigungen folgen!

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Vermehrt Naziaktivitäten in Duisburg-Stadtmitte! [12. Juli 2010]

Seit wenigen Tagen kommt es vermehrt zu Naziaktivitäten in Duisburg-Stadtmitte. So wurden u.a. Aufkleber und Plakate mit neofaschistischen Inhalten verklebt. Außerdem wurde das Anne-Frank-Denkmal beschmiert.

Entfernt Nazipropaganda und meldet alle Naziaktivitäten!

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AZ-Köln von Räumung bedroht [28. Juni 2010]

Wie aus sicheren Quellen bekannt planen Polizei, Sparkasse und Stadt für morgen früh (Dienstag 29.06.2010) die Räumung des Autonomen Zentrums Köln (Wiersbergstr. 41).

Am Sonntagabend wurde bekannt das sich die Polizei auf die Räumung des Autonomen Zentrums in der Wiersbergstrasse Vorbereitet. Die ehemalige und lange leerstehende Kantine, wurde am 16.04.2010 besetetzt und dient seitdem als Zentrum für autonome Kunst, Kultur und Politik. Aufgrund angeblicher Sicherheitsmängel will die Sparkasse die Inhaberin des Gebäudes ist dieses nun räumen lassen.

Die Besetzer_Innen haben mehrfach mit Statiker_Innen, Elektriker_Innen und Architekt_Innen zusammen gearbeitet um die sichere Nutzung der Räume zu gewährleisten und haben dies auch in Gesprächen mit Sparkasse und Stadt dargelegt.

Das das Gebäude nun dennoch geräumt werden soll ist eine Kampfansage von Sparkasse und Politik und zeigt wieder einmal das man sich nicht auf die Politik verlassen kann sondern sein Leben selber in die Hand nehmen muss, wie es im Autonomen Zentrum Köln die letzten 73 Tage geschehen ist.

Wir wollen uns die Räumung nicht gefallen lassen, deshalb kommt alle vorbei und lasst uns gemeinsam für den Erhalt des AZ Köln Kämpfen.

Das Besetzer_Innen Plenum

Morgen 29.06.2010 ab 06:00 AZ Verteidigen!

KOMMT ALLE! SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE!

Quelle: unsersquat.blogsport.eu/az-raumung-morgen außerdem: reclaim.blogsport.eu

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Männer*Fußball-WM[28. Juni 2010]

Der Internetversand Diraction.org hat eine Aktion zur FußballWM gestartet:
“Schickt uns 30 (in Worten: dreißig) eurer WM-Fahnen und ihr bekommt ein “Deutschland Du Opfer!”-Shirt geschenkt!“
Bestaunen kann mensch das T-Shirt hier.

Mehr Infos zum Thema Fahnen gibt es auf fahnenflucht.blogsport.eu.

Ausserdem hat die AA Greifswald ein schönes, kritisches Zine zur Fußball-WM der Männer* herausgebracht. Download…
Weitere kritische Texte, jedoch aus der Zeit der WM 2006, findet ihr hier: http://www.vorrundenaus.de/

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Comic gegen Nationalismus, (Party)Patriotismus und den Extremismusbegriff [28. Juni 2010]

Ein schöner Comic im Stil der Andi-Reihe des VS NRW:
Mandi  Comic

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(18.06.10) Antifa-Demo in Aachen – Anfahrtsempfehlung westl. Ruhrgebiet [15. Juni 2010]

Im Hinblick auf die zunehmende Nazi-Gewalt in Aachen organisieren Antifas aus der Region am 18.06.2010 eine Demonstration unter dem Motto „Kein Raum, keine Strasse, keine Stadt den Nazis!“. Die Demonstration startet um 20 Uhr vor dem Aachener AZ. Im Anschluss an den Treffpunkt Kölner AntifaschistInnen (17.45 Uhr, Köln Hbf) empfiehlt sich für das westl. Ruhrgebiet der Regionalexpress 1 nach Aachen Hbf.

17:08 Essen Hbf

17:14 Mülheim/Ruhr Hbf

17:23 Duisburg Hbf

19:07 Aachen Hbf

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Angriff aufs AZ-Aachen [06. Juni 2010]

Laut Indymedia wurde das Autonome Zentrum Aachen erneut Ziel eines Neonazi-Angriffes. Am Montag, den 30. Mai 2010 wurden gegen 23 Uhr durch einen Briefschlitz diverse Substanzen, u.a. Pfefferspray, gesprüht. Daraufhin warfen die vermummten Angreifer_innen eine mit unbekannter Flüssigkeit gefüllte Flasche ins Treppenhaus des AZ. Diese führten ebenfalls „Schlagwerkzeug in Form eines Teleskopschlagstockes und einer Art Morgenstern“ mit sich.

In der Nacht zum 3. Juni kam es zu einem erneuten Angriff auf das Autonome Zentrum. Diesmal wurden Stahlkugeln auf Kopfhöhe, der sich in der Nähe des AZ aufhaltenden Personen, aus einem PKW mit einer Steinschleuder abgefeuert.

Die verübten Angriffe sind nur ein Teil einer „Vielzahl neonazistischer Attacken“. Immer wieder kommt es zu Angriffen auf Besucher_innen des Autonomen Zentrums und an den Wänden des AZ sind regelmäßig Schmierereien der „Kameradschaft Aachener Land“ vorzufinden. So ist nicht nur das Az, sondern auch Privatwohnungen politischer Gegner_innen und das Parteibüro der „LINKEN“ Ziel der Neonazistischen Übergriffe.

Diese Übergriffe werden seitens der Polizei entpolitisiert oder verschwiegen, was den Nazis offenes Feld wür weitere Übergriffe bietet. Daher ruft das Autonome Zentrum, der AK Antifa Aachen und die Auntonome Antifa Aachen A³ zu einer “ antifaschistischen Demonstration gegen rechte Gewalt und neofaschistische Formierung“ am Freitag, den 18.06.2010 um 20 Uhr auf dem Vorplatz des Autonomen Zentrums auf.

Den Flyer mit dem offiziellen Aufruf findet ihr auf der Seite der Autonomen Antifa Aachen³.

Für eine antifaschistische Organisierung und freie Kultur!

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Atommülltransport von Duisburg nach Ahaus (Update) [04. Juni 2010]

Update: Wie die Anti-Atom Gruppe SOFA Münster berichtet wird es im Juni doch noch keine Atommülltransporte nach Ahaus geben.

In Duisburg-Wanheim betreibt die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) eine zentrale Konditionierungsanlage für Atommüll. Die Atomanlage ist nur einige Meter vom Wohngebiet entfernt und der Bahnanschluss geht über unbeschrankte Bahnübergänge durch den Stadtteil. Seit mehr als 20 Jahren konditioniert die GNS große Teile des schwach- und mittelradioaktiven Atommülls aus deutschen AKWs in Duisburg. Da der Atommüll lagerungsunfähig verpackt wird, sind unzählige Atommülltransporte von und nach Duisburg notwendig.
Es wird befürchtet, dass ab dem 7. Juni die Atommüllfuhren per Bahn nach Ahaus zu transportiert werden. Es wird davon ausgegangen, dass weder GNS noch die Polizei keinen großen Aufwand wollen, sondern den Transport möglichst still vorantreiben werden.
Die Transporte können sowohl per Bahn als auch per LKW kommen.

Mögliche Transportrouten:

  • Von Jülich müssten die Züge über Köln und Düsseldorf/Neuss/Krefeld zunächst nach Duisburg.
  • Von Duisburg-Wanheim geht es zunächst zum Güterbahnhof DU-Hochfeld und dann weiter über Oberhausen–Bottrop–Gladbeck–Ge lsenkirchen–Recklinghausen–Wal trop Lünen. Von dort über Lüdinghausen–Dülmen–Coesfeld nach Ahaus.

Was also tun?

Die GNS-Atommüllkonditionierungsanlage in Duisburg-Wanheim, sowie die betroffenen Bahnstrecken zwischen Duisburg und Ahaus sollten stärker beobachtet werden. Auffälligkeiten(Polizei, Hubschrauber und/oder sonstige Bewegungen), sollten umgehend ins Münsterland gemeldet werden(info@kein-castor-nach-ahaus.de und sofa-ms@web.de).

Seid spontan und flexibel. Wer direkt informiert werden will, kann sich über info@kein-castor-nach-ahaus.de in die Notfall-Alarmlisten eintragen lassen.

Mehr Infos gibts hier.

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Duisburger Neonazi geoutet [24. Mai 2010]

Einem anonymen Indymedia-Bericht zufolge wurde in Duisburg-Walsum in der Nacht zum 19. Mai 2010 der Hauptverantwortliche für die sich in letzter Zeit häufenden Nazi-Aktivitäten, wie Sprühereien, Aufkleber und Plakate, der Öffentlichkeit vorgestellt. Antifaschist_innen outeten diesen durch Flugblätter und Plakate in seiner Nachbarschaft. Dieser Aktion schenkte sogar die Lokalpresse Aufmerksamkeit.

Wie dem WAZ-Artikel zu entnehmen ist, geht die duisburger Polizei davon aus, dass es in Duisburg „keine organisierte Neonaziszene gibt“. Somit wird deutlich, dass wie auch in anderen Städten (bspw. Dortmund) versucht wird, Naziumtriebe zu verharmlosen und sogar ganze Strukturen unsichtbar zu machen. Wer sich Stadteile wie Meiderich oder Wanheim einmal genauer anschaut, dürfte schnell merken, dass die Realität anders aussieht. So häufen sich neben nationalsozialistischen Hassparolen, Plakaten und Aufklebern auch Übergriffe gegen Menschen, die nicht ins Weltbild der Neonazis passen. Ein nicht unerheblicher Teil dieser rechten Aktionen fällt auf die “Nationale Jugend Duisburg” und die “Aktionsgruppe Duisburg/Krefeld” zurück, welche sich im Spektrum der „Autonomen Nationalisten“ bewegen und in letzter Zeit vermehrt in der Öffentlichkeit agierten. Das Verschweigen dieser Tatsachen ist gefährlich, da die Nazis dadurch an Selbstsicherheit gewinnen und glauben, sich aus ihrer Anonymität heraus alles erlauben zu können.

In Zukunft wird es in Duisburg sicher noch weitere Outing-Aktionen geben, sodass insbesondere die “Volksgenossen” der genannten Gruppen sich auf “Ruhm & Ehre” freuen dürfen.

Nazistrukturen offenlegen und bekämpfen!

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Dinslaken: Mehr als doppelt so viele Gegendemonstranten_innen – NPD kneift [26. April 2010]

Wie vergangenen Samstag hatte die NPD für den 24.04. von 10-16 Uhr einen Wahlkampfstand in Dinslaken angemeldet. Diesmal meldete DIE LINKE eine Gegenkundgebung an, die sich in der Nähe von dem geplanten Infostand der Nazis versammelte.
Über zwei Stunden warteten ca. 50 NPD-Gegner_innen auf die angekündigte Partei, von der zunächst jedoch jede Spur fehlte. In dieser Zeit wurden Flyer verteilt und Gespräche mit Passant_innen geführt, welche erneut bestätigten, dass die NPD in Dinslaken unerwünscht ist. Einzelne Sympathisant_innen der Partei kundschafteten mehrmals die Lage aus und telefonierten teilweise laut mit den erwarteten Nazis. Somit war klar, dass die Kameraden der NPD nicht erscheinen werden, solange Proteste bestehen. Scheinbar haben sie aus dem letzten Wochenende gelernt und die Müllsäcke schon wieder rascheln gehört, selbst bezeichneten sie die Müllsammelaktion auf ihrer “Weltnetzseite” als “pfiffige Idee”. Nachdem die Polizei mitteilte, dass sie die NPD heute nicht mehr erwarte, löste DIE LINKE ihre Kundgebung um 12:30 Uhr offiziell auf. Kleingruppen von Antifas koordinierten sich und hielten sich weiter in der Innenstadt auf, um abzuwarten ob die Volksgenossen doch noch aus ihren Löchern kommen.

Nachdem gegen 14 Uhr immer noch nichts von der NPD zu sehen war, schloss sich eine kraftvolle Spontandemonstration von ca. 40 Personen zusammen, die über den Altmarkt durch die ganze Einkaufsstraße zog. Etwa eine halbe Stunde nach Abreise der Antifas tauchte die NPD mit ihrem sog. “Flaggschiff”, ein für den Wahlkampf umgebauter Wohnwagen, auf und verbreitete ihre Propaganda über einen Lautsprecher.

So konnten die Nazis zwar doch noch ihre Hetze in Dinslaken propagieren, ob dies jedoch zu einem Wahlerfolg führt ist fraglich. Das Vorgehen der NPD hat mit dem Agieren einer etablierten Partei wohl wenig zu tun und dürfte potentiellen Wähler_innen gezeigt haben, was sie sich von der Politik der NPD versprechen können.

Dieser Tag zeigte, dass Dinslaken kein “Hafen” für die NPD ist und die Kameraden dank starken Gegenaktivitäten “keinen Fuß an Land” setzen, sondern ihre Propagandazüge gerade mal feige per Durchfahrt abhalten konnten.

Ganz klassisch und nicht anders zu erwarten feiert die NPD sich im Internet selbst und scheint sich großen Erfolg ihres “Engagements” zu versprechen. Was für NS-Propaganga, damals wie heute, typisch ist, ist wohl die Kunst jede noch so gescheiterte und blamable Aktion als riesen Erfolg zu feiern. Doch da stellt man sich ganz ehrlich die Frage ob Nazis wirklich blind und taub für die schlechte Außenwirkung und die negativen Reaktionen auf ihre Aktionen sind oder ob sie wissentlich die Tatsachen verdrehen/ausblenden und sich somit selbst belügen.

Es ist damit zu rechnen, dass die NPD in den übrigen Wahlkampftagen erneut versuchen wird einen Infostand anzumelden, achtet also auf Ankündigungen. Auch das “Flaggschiff” dürfte weiterhin in Ruhrgebietstädten unterwegs sein.

Bilder

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Autonomes Zentrum in Köln [23. April 2010]

Seit dem 15. April ist in Köln Kalk auf der Wiersbergstraße 44 ein leerstehendes Gebäude besetzt, welches als Autonomes Zentrum genutzt werden soll.
Das ungenutzte Gebäude befindet sich im Eigentum eines Tochterunternehmens der Sparkasse Köln/Bonn, dieses hat bereits angekündigt die Besetzung nicht zu dulden, auch wenn sich einige Politiker_innen und die Öffentlichkeit bereits positiv zu dem neuen Zentrum geäussert haben.
In Köln gibt es nun seit mehr als einem Jahr die Kampagne “Pyranha”, die sich für ein Autonomes Zentrum und somit für einen selbstverwalteten und unkommerziellen Freiraum einsetzt. Es gab viele Demos und Aktionen, ein angemietetes Gebäude wurde von der Stadt jedoch wieder dicht gemacht. Die Besetzung eines leerstehenden Gebäudes ist nach dem unkooperativen Verhalten seitens der Stadt Köln nur der nächste logische Schritt gewesen.
Die Situation in Köln lässt sich in vielen Punkten auf die Freiraumsituation in Duisburg übertragen. So gibt es auch in Duisburg eine Gruppe (mustermensch.org), die sich seit Jahren für ein unabhängiges Kulturzentrum einsetzt. Das angemietete Zentrum “T5” wurde auch in Duisburg nach nicht einmal einem Jahr von Ordnungsamt/Bauamt geschlossen.
Seitdem wird nach einem neuen Gebäude gesucht, das erklärte Wohlwollen der Stadt äussert sich hierbei bisher allerdings nicht unbedingt durch tatsächliche Hilfe.
Wir bleiben aber dabei:
Ein Raum für selbstbestimmte, unabhängige und nicht gewinnorientierte Kultur ist notwendig, und zwar nicht nur in Köln und Duisburg, sondern auch in Erfurt, und sonstwo!

Wir solidarisieren uns mit den Besetzer_innen in Köln und hoffen das dass neue Autonome Zentrum sich halten und die Kulturlandschaft in NRW bereichern kann!

Für Infos über das Autonome Zentrum in Köln, checkt unsersquat.blogsport.eu
oder schaut vorbei!

Träume brauchen Räume!
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!

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NPD blamiert sich in Dinslaken [18. April 2010]


Am 17. April hatte der NPD Kreisverband Dinslaken/Wesel einen Infostand in der Dinslakener Innenstadt angemeldet. Allerdings lief der Wahlkampfstand alles andere als erfolgreich ab: Von Anfang an wurde dieser von ca. 20 Antifas begleitet. Mit einer solchen spontanen und vergleichsweise großen Gegenaktion hatte die NPD nicht gerechnet.
Entgegen der Tugend der deutschen Pünktlichkeit erschienen die Herren der NPD eine halbe Stunde verspätet. Das kleine Trüppchen Nazis, bestehend aus 8 Personen (u.a. Wolfgang Duda, Heiko Gomoluch und der äußerst gewaltbereite Tim Linden – diesmal im Saubermann Image) konnte über ca. drei Stunden (10:30h bis 13:30h) max. 20 Exemplare ihrer Wahlkampfzeitungen loswerden. Der Rest landete in den Müllsäcken der Antifas, meist sogar ohne die Passant_innen anzusprechen. Die NPDler haben sich über jede vergebene Zeitung einen Ast gefreut. Diese haben dabei gezielt Senior_innen und junge Familien belästigt.

Nach wenigen kläglichen Versuchen ihre Propaganda zu verteilen bauten die Nazis genervt und frustriert ihren Stand, welcher bis 18 Uhr angemeldet war, um 13:30 Uhr ab und machten sich mit ihren Autos aus Oberhausen und dem Kreis Wesel aus dem Staub.

Alles in allem war die Gegenaktion an diesem Tag sehr erfolgreich und hatte eine gute Aussenwirkung, welche sich durch positive Resonanz der Passanten/innen wie Zurufen, Händeschütteln und sogar Freigetränken zeigte.

Am 24. April hat die NPD ab 10Uhr einen weiteren Infostand in Dinslaken auf der Duisburger Str. gegenüber vom Bürgerbüro angekündigt. Den reibungslosen Ablauf gilt es erneut zu stören! Kommt nach Dinslaken!

Bilder


links Heiko Gomoluch

v.l.n.r Heiko Gomoluch, Wolfgang Duda
Heiko Gomoluch und Wolfgang Duda OB-EG8941

hinten Tim Linden, vorne Wolfgang Duda
hinten Tim Linden, vorne Wolfgang Duda

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Auswertung zum Protestwochenende gegen pro NRW und NPD am 27. & 28. März in Duisburg [11. April 2010]

Auf der Medienplattform Indymedia könnt ihr unsere Auswertung zum Protestwochenende, am 27. und 28. März in Duisburg, gegen die Demonstrationen von pro NRW und NPD lesen.

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Antifa Infoportal Duisburg online! [11. April 2010]

An dieser Stelle wird es zukünftig aktuelle Informationen über antifaschistische Aktivitäten und rechte Strukturen in Duisburg und Umgebung geben. Außerdem könnt ihr über die Seite Kontakt mit uns aufnehmen um Naziaktivitäten zu melden oder wenn ihr euch antifaschistisch engagieren möchtet.