Gestern erreichte uns eine Email von einem Atomkraftgegner aus Essen, in der er uns schildert, wie ein Neonazi ihn am Freitag, den 15. April 2011 in der Duisburger Innenstadt anpöbelte und bedrohte:
“Als ich am Freitag in Duisburg gegen 18 Uhr am Friedrich-Wilhelm-Platz mit dem Fahrrad vorbeifuhr riefen mir zwei Personen von der Verkehrsinsel irgendwas zu, was sich nach “Antifascista” anhörte. Nachdem ich an der roten Ampel stehen blieb, kamen die beiden auf mich zu. Der eine war etwa 1,75 groß, kräftig gebaut, hatte einen Dreitagebart und dunkle Haare unter der Capy, er trug einen schwarzen Pullover mit einer orangfarbenden Aufschrift. Sein Begleiter hielt sich mehr im Hintergrund, war deutlich kleiner, aber breiter und viel älter, schätzungsweise Ende 30, seine Haarfarbe war ein undefinierbares Grau-Straßenköterblond. Der Erste pöbelte mich wegen dem “Gegen-Atomkraft”-Aufkleber auf meinem Rucksack an. Er meinte, dass er Leute, die gegen Atomkraft sind, scheiße findet und dass er rechts ist. Nachdem wir über die Ampel gegangen sind, forderte er mich zu einer Gassenschlägerei auf, seine Worte waren: “Lass hier links reingehen, mal gucken wie du zu deiner Meinung stehst!” Ich ignorierte dies und schob mein Fahrrad die Steinische Gasse entlang in Richtung Fußgängerzone. In der Höhe eines Parkplatzes riss er mir den Aufkleber vom Rucksack ab und verschwand in der Seitenstraße. Der Andere hatte sich schon vorher an der Ampel verpisst.“
Der Vorfall ist leider nicht der Erste dieser Art in Duisburg und zeigt wie wichtig antifaschistischer Selbstschutz ist. Solche Bedrohungsszenarien und wahllose Pöbeleien durch Neonazis gegen alle, die nicht in ihr beschränktes Weltbild passen scheint auch tendenziell unpolitische Menschen dazu zu bewegen das zunehmende Naziproblem in Duisburg zu erkennen und ernst zu nehmen. Auch zeigt dieser Vorfall, dass Neonazis ihre Propaganda in Bezug auf Umweltschutz nur betreiben um möglichst bürgernah zu sein.
Damit die Duisburger Neonazis sowohl ihre verlogene Propaganda, als auch ihren aggressiven Kampf um die Straße nicht weiter fortsetzten können, meldet uns weiterhin jede Form von Naziaktivitäten, die wir bei Wunsch auch diskret behandeln.