Die Geschichte wiederholt sich als Farce – Ein Dejavu mit Nazis auf der Montagsdemo

zeitungsartikel 2004 Gut sieben Jahre ist es her, dass Neonazis in der Duisburger Innenstadt eine Demonstration des Vereins „Erwerbslose helfen Erwerbslosen“ versuchten zu missbrauchen und daran kläglich scheiterten. Daraufhin probierten sie die Demo mit einem angereisten Nazimob aggressiv zu stören. Aber auch das war nicht von Erfolg gekrönt. (http://braunraus.blogspot.com/2004/08/duisburg-30.html)

Am letzten Montag, den 24. Oktober 2011, versuchten die Neonazis sich in einer Neuauflage ihrer damals schon lächerlichen Bestrebungen, Anti-HartzIV-Proteste zu stören. Mit sage und schreibe acht Leuten wollten sie sich eine Sitzblockade gegen die Demonstration nicht nehmen lassen. Wie sie da auf dem kalten Boden sitzend und untergehakt, NS-Parolen grölend, auf ihre Hämorriden und ihre Blasenentzündung warteten erinnerte eher an eine Farce. Sie wurden alsbald, sowohl von Teilen der Montagsdemo, als auch von dazugekommen Passant_innen umstellt und übertönt. Einige junge Passant_innen drückten ihre Ablehnung des Nationalsozialismus besonders deutlich aus, indem sie Speichel auf ihnen platzierten und den globalen Klassenkampf hoch leben ließen.

Diese Aktion der Nazis war nicht spontan, sondern von den Anführern wohl schon länger geplant, da sie das Maß an Lächerlichkeit im August sogar noch weiter unterschritten hatten, indem sie diesen Sommer mit zwei Leuten ebenfalls versucht hatten die Montagsdemo erfolglos zu stören, was allerdings dem Antifa-Infoportal aufgrund der zahlenmäßigen Unterlegenheit keine Meldung wert war. Auch wenn diese Unbelehrbaren aufgrund ihres jugendlichen Alters und ihrer doch mehr als albern wirkenden Aktionsform vielleicht nicht ernst genommen werden, waren alle Neonazis bei diesen Aktionen auf Gewalt aus, da sie u.a. mit Kampfhandschuhen und Teleskopschlagstöcken bewaffnet waren. Auch kamen nur drei von ihnen aus Duisburg, die restlichen fünf reisten für diese heldenhafte Aktion am letzten Montag aus Krefeld und Mönchengladbach an. Die Truppe sah insgesamt auch wie eine Wiederholung der Geschichte aus, da sie nicht dem modernen Style der Nazis entsprachen, sondern mit ihrem Nazi-Skinhead-Look eher aussahen, als seien sie gerade aus den 90er Jahren angereist.
Die Polizei nahm sie fest und stellte Strafanzeigen wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, drei von ihnen mussten aufgrund ihrer Minderjährigkeit von Mama und Papa auf der Polizeiwache abgeholt werden. Mal sehen wie lange der Polizeisprecher Ramon van der Maat noch weiter behaupten wird es gäbe in Duisburg keine Nazis.

Fraglich ist auch was die angebliche Alternative von Nazis zu HartzIV sein soll. So kann man diversen Internetseiten der Faschisten entnehmen, dass sie eigentlich für eine massive Verschärfung von HartzIV sind, da sie sowohl eine massive Ausweitung der Arbeit unter Zwang wollen (auch wenn sie es nicht 1-Euro-Job nennen) und alle von Transferleistungen ausschließen wollen, die nicht zu dem von ihnen halluzinierten „arischen deutschen Volkskörper“ gehören.

Der aktuelle derWesten-Artikel dazu: http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/rechte-stoeren-veranstaltung-acht-festnahmen-id5198233.html

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