Am Samstag, den 26. November 2011, fand eine antirassistische Demonstration in Duisburg statt. Anlass waren die aktuellen skandalösen Verstrickungen des Staates bzw. des Verfassungsschutzes in die rechtsterroristische Mordserie des “National Sozialistischen Untergrunds” (NSU), aber auch der alltägliche Rassismus in Deutschland wurde kritisiert. Um 14 Uhr versammelten sich etwa 150 – 200 Menschen am Hbf, die nach einer kurzen Auftaktrede über die Friedrich-Wilhelm-Straße, mit einer Zwischenkundgebung auf der Steinischen Gasse zum Rathaus zogen. Von den Passant_innen gab es sowohl Zustimmung als auch zum Teil starke rassistische Abneigung, die sich schon am Auftaktort in demonstrativem Zerknüllen der Flyer als Zeichen der Ablehnung antirassitischer Forderungen, aber auch später mit abfälligen Bemerkungen, zeigte. Dies bestätigt nur wie nötig es ist gegen Rassismus auf die Straße zu gehen.
Leider fiel die Zahl der Teilnehmer_innen für die Brisanz der Thematik sehr gering aus, was allerdings auf die Spontanität mit der die Demonstration angemeldet worden war, als auch auf die nur im eigenen Kreis stattfindende Mobilisierung zurückzuführen ist. Auch der im Vorfeld auf der Westen veröffentlichte Artikel, konnte das Spektrum der Teilnehemden leider nicht maßgeblich vergrößern. Ob es auch an der marxistisch-leninistischen Weltsicht des Veranstalter Atik lag, kann nur gemutmaßt werden.
Trotz alledem konnte die Botschaft nach Außen vermittelt werden. Es wurden fleißig Flyer an die Duisburgerinnen und Duisburger verteilt und in Redebeiträge über den Rassismus in Deutschland informiert. Auch wurden mehrere Transparente und viele Fahnen mitgeführt. Besonders ins Auge fiel das Front-Trasparent mit einem Zitat des Gedichts “Todesfuge” von Paul Celan, mit dem er die Vernichtungspolitik im Nationalsozialismus thematisierte. Mit dem Fall des NSU bekommt dieses Zitat “Der Tod ist ein Meister aus Deutschland” eine andere traurige Aktualität.